Periodenarmut: Wir fordern „rote Boxen“ in Penzings Schulen

Der Zugang zu bezahlbaren Monatshygieneprodukten stellt für viele menstruierende Menschen eine finanzielle Herausforderung dar. Wir setzen uns für bezahlbaren Zugang zu Monatshygieneprodukten ein und fordern die Einführung der „roten Box“ in öffentlichen Einrichtungen und Schulen.

Menstruationsgesundheit umfasst nicht nur die Abwesenheit von Krankheiten, sondern auch das vollständige körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden. Dazu gehört auch der Zugang zu erschwinglichen Monatshygieneprodukten, welche für viele Frauen und menstruierende Menschen eine finanzielle Belastung darstellen.

Frauen und Menschen mit Uterus entstehen Kosten in der Höhe von durchschnittlich 72 Euro pro Jahr. Für viele mag das ein kleiner Betrag sein, doch für von Armut betroffene Frauen und Mädchen ist das häufig schon zu viel. Viele müssen mit Klopapier oder Stoffresten improvisieren, was zu erheblichen Gesundheitsrisiken führen kann, wie Infektionen oder dem sogenannten „Toxischen Schocksyndrom“: Die Scham, die mit fehlendem Zugang zu Tampons und Binden einhergeht, sowie das Tabu, über Menstruation und Armut zu sprechen, führen zu Stress und Ängsten. Doch der mangelnde Zugang zu Menstruationsprodukten darf nicht zu einem Hindernis für soziale Teilhabe und Schulbesuche werden!

Erfolgreiches Pilotprojekt in Brigittenau

Die Grünen Wien haben 2020 mit einem Antrag zur Implementierung eines Projekts zur Bekämpfung von Periodenarmut den ersten Schritt getan. Die Evaluierung zeigt: Das Projekt in Brigittenau wurde sehr positiv aufgenommen und die Nachfrage übertraf die Erwartungen. 60 Prozent der Befragten empfinden Menstruationsartikel als finanzielle Belastung. Es besteht der Wunsch nach einer größeren Auswahl, nachhaltigeren Produkten wie Menstruationstassen und Periodenslips sowie einem niedrigschwelligen Zugang (17 Prozent). Aufgrund des positiven Feedbacks und der hohen Nachfrage soll das Projekt weitergeführt und auf andere Bezirke ausgedehnt werden. Das ist auch dringend nötig, denn seit der Evaluierung sind die Preise für die Menstruationsartikel weiter gestiegen, was Menschen in finanzieller Notlage zusätzlich belastet. Periodenarmut ist folglich ein Thema, das in den kommenden Monaten noch weiter an Bedeutung gewinnen wird.

In Penzing haben wir bereits mehrere Anträge zur Bekämpfung von Periodenarmut eingereicht und streben die Einführung einer „roten Box“ in allen öffentlichen Gebäuden, vor allem in Schulen, an. Wir setzen uns intensiv dafür ein, das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen und das Tabu rund um Menstruation zu brechen!