2023 – ein Jahr mit vielen Grünen Spuren in Penzing

Verkehrsberuhigung und mehr Platz für Menschen

Zwei große Verkehrsberuhigungen sind 2023 gelungen – dazu gehört zum einen die Nisselgasse in Alt-Penzing: Aus der engen und gefährlichen Straßenschlucht wurde ein offener Raum, in dem sich Menschen aufhalten und spazieren können. Auch wenn unsere Vorstellungen noch weiter gegangen wären, ist ein erster Schritt getan – und die Aufenthaltsqualität direkt an der dicht befahrenen Kennedybrücke ist gestiegen.

Spallartgasse in Breitensee

Die zweite bedeutende Maßnahme zur Verkehrsberuhigung, die zwar noch Verbesserungspotential aufweist, aber einen vielversprechenden Anfang darstellt: die Spallartgasse in Breitensee. Das Grünareal der ehemaligen Körner-Kaserne wurde dank des langjährigen Engagements der Wiener Grünen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und dient heute als Jutta-Steier-Park als Erholungsraum, Spielplatz, Yoga-Freiraum, Schneespielwiese und vieles mehr. In der Spallartgasse fehlt jetzt nur noch das Unterbinden des Durchzugsverkehrs, das bedeutet Zufahrt statt Durchfahrt – hier bleiben wir dran.

Noch am Anfang steht die Umsetzung der Initiative und Petition von Gerhard Koudela von der PfarrCaritas Breitensee: Der autofreie Laurentiusplatz hat positive Rückmeldungen im Petitionsausschuss der Stadt Wien bekommen – wir hoffen, dass wir im neuen Jahr gute Nachrichten überbringen können. Nicht zuletzt hat unser Grätzlfest erneut gezeigt, was an diesem Ort alles möglich ist!

Die Radweginfrastruktur in Penzing ist 2023 zwar gewachsen, wenn auch nicht ganz im gewünschten Umfang: Beispielhaft sei an dieser Stelle der Radweg in der Hüttelbergstraße erwähnt – ebenso wie die im Kreuzungs- und Querungsbereich Bujattigasse umgesetzte Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30. Eine durchgängige 30er-Zone anstatt des Fleckerlteppichs der Tempolimits wird uns leider nach wie vor verweigert.

Grätzlfest

Der Schulvorplatz in der Märzstraße ist endlich fertig geworden – wie lange und wie oft haben wir diesen gefordert? Die Durchfahrtssperre für KFZ wurde wiederholt temporär umgesetzt. Im Sommer wurde der Platz kurzfristig zur „Coolen Straße“ umgewandelt. Nun gewährleistet der dauerhaft autofreie Vorplatz wesentlich mehr Sicherheit für Schüler:innen und Schulpersonal auf dem Schulweg und in der Freizeit.

Penzing ist mit dem Schulcampus Anna und Alfred Wödl in der Deutschordenstraße eine neue bildungspolitische Verpflichtung eingegangen – hier waren es die Grünen, die sichere Fuß- und Radwege für Schüler:innen wie auch Schulpersonal einforderten. Nun arbeiten wir unter Hochdruck an der Realisierung eines Radwegs in der Deutschordenstraße. Den Rad- und Fußweg von der U4-Station Ober-Sankt-Veit bzw. vom 13. Bezirk zum Campus gibt es bereits, diesen hatten wir vehement eingefordert. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle die Benennung des neuen Campus in Bildungscampus Anna und Alfred Wödl: Parteiübergreifend einigten wir uns auf eine Benennung nach Anna und Alfred Wödl. Anna Wödl protestierte erfolglos gegen die NS-Euthanasie, ihr Sohn Alfred war eines der 800 Kinder, die am Spiegelgrund von den Nationalsozialisten ermordet worden waren.

Hütteldorfer Straße

Natur und umwelt

Seit Beginn der aktuellen Periode setzen wir Grünen Penzing uns dafür ein, dass die Hütteldorfer Straße „von der Verkehrsader zur Lebensader des Bezirks“ wird. „Unmöglich“, hieß es. Man fragte uns, was uns denn bloß einfiele, eine derart wichtige Straße zu verändern, und gar die dortigen Parkplätze ins Visier zu nehmen.  Jetzt wird genau auf jenem Abschnitt umgebaut – rund 24 Bäume werden gepflanzt. Acht Bäume sind noch ausständig, von einer langfristigen Verkehrsberuhigung mit Radweg sind wir leider noch weit entfernt. Dennoch: Mit diesen Bäumen wird die Baumallee fortgesetzt, die jetzt schon vom Westen Penzings bis nach Breitensee herein reicht. Wenn die Bäume erst größer sind, werden sie in den heißen Sommern Kühlung aus dem Wienerwald in die Stadt bringen und Schatten spenden.

Große Schritte stehen 2024 in puncto Amphibienschutz im Bezirk an: Seit Jahren engagieren sich Ehrenamtliche, Amphibien auf dem Weg zu ihren Laichplätzen zu schützen, und über die Straße zu tragen. 2024 starten die Planungen für verbesserte Amphibienleitsysteme und Amphibientunnel. Die Tunnel sollen in der Amundsenstraße vom Schottenhof bis zum Hanslteich im 17. Bezirk reichen – denn Amphibien sind Bezirksgrenzen bekanntlich gleichgültig.

Was ist ökologische Nachhaltigkeit ohne soziale Komponente? Nicht viel. Daher möchten wir an dieser Stelle auch einige soziale Elemente nennen, die im vergangenen Jahr in Penzing umgesetzt wurden – von sozialen Initiativen bis hin zur sozial nachhaltigen Gestaltung des öffentlichen Raums.

Nennenswert ist hier sicherlich die Ausrollung der „Roten Box“ in ganz Wien: Als Maßnahme gegen Periodenarmut, also die Tatsache, dass sich manche Mädchen und Frauen schlicht die Monatshygiene nicht leisten können, können seit Oktober Gutscheinhefte in ausgewählten Einrichtungen abgeholt und bei allen BIPA-Filialen eingelöst werden. Zurück geht dies auf Grüne Initiativen auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene, wie Monatshygiene leistbar zugänglich gemacht werden kann.

Bereits 2022 ist außerdem die Initiative StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt – in Penzing eingezogen, auch wenn dies von der SPÖ-Stadträtin ursprünglich abgelehnt worden war. Eine Finanzierung aus dem Grünen Gesundheitsministerium hat es möglich gemacht.

Nachhaltiger wird der Bezirk Schritt für Schritt auch in der Gestaltung der Parks: Langsam aber sicher nehmen die Öklos hier Überhand vor den chemiebefüllten Plastikhäuschen. Ein Öklo ist eine nachhaltige und mobile Komposttoilette, welche weder Spülwasser noch Chemie braucht. Natürlich gibt es hier auch eine barrierefreie Variante. Vor wenigen Jahren wurden Grüne Bezirksrät:innen noch belächelt, wenn sie das forderten. Nun ertönt die Forderung „in jeden Park ein Öklo“ auch von anderen Parteien. Uns freut das!

Ein Bankerl, ein Baum, ein Fahrradständer, Poller am Gehsteig die verhindern, dass Autos ebendort parken etc. – natürlich geht es in der Bezirkspolitik um mehr. Aber auch diese Elemente verbessern die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Dem entsprechend engagiert sind wir Grünen dabei, auch diese bezirkspolitischen Möglichkeiten zu nutzen. Du siehst eine neue Bank auf deinem Weg in die Arbeit? Die Wahrscheinlichkeit, dass dem ein Grüner Antrag in der Bezirksvertretung voranging, ist gar nicht so gering. Besonders freut uns außerdem, dass mit der Lokalen Agenda 21 die Penzinger:innen neue Verbündete für ein Grünes Penzing bekommen haben. Herzlich willkommen im Bezirk!

und 2024?

2023 war zweifellos ein Jahr voller Ergebnisse. Wichtige Schritte, die Grüne Bezirksrät:innen nicht erst seit dieser Periode fordern, wurden umgesetzt und können auch ihre Wirkung entfalten. Dennoch ist natürlich vieles ausbaufähig, sehr vieles geht uns nicht schnell und vor allem nicht weit genug. Etliches geht aber in eine gute Richtung!
Dafür bedanken müssen wir uns in erster Linie bei jenen Penzinger:innen, die uns 2020 ihre Stimme und ihr Vertrauen geschenkt haben. Denn Grüne Politik ist immer nur so stark und wirkungsvoll wie das Grüne Wahlergebnis. Herzlichen Dank – und einen erholsamen Jahreswechsel!