Grün in der Stadt
ein anspruchsvolles Thema
Grün tut allen gut, macht die heißen Sommer erträglich und bedeutet auch den Erhalt von Lebensqualität. Es ist jedoch auch eine große Herausforderung, denn Erhalt und auch Neupflanzungen sind schwieriger umzusetzen als so manche glauben.
Warum mögen wir PenzingerInnen unseren Bezirk sosehr? Bei den meisten Antworten steht ganz oben: wegen des vielen Grüns. Es gibt große Parkanlagen – Dehnepark, Steinhof- und Paradiesgründe. Auch die Lagerwiesen oder die Parks im dicht verbauten Ostteil des Bezirks wie Matzner- oder Reinlpark machen unseren Bezirk beliebt.
Diese Lebensqualität zu erhalten ist mittlerweile ein Wettlauf mit der Zeit. Die trockenen heißen Sommer, schlechte Standorte und zu kleine Baumscheiben mit verdichteten Böden setzen unseren Bäumen zu. Dazu kommt das Streusalz im Winter. Stürme und heftige Gewitter zerstören Bäume und machen kostenintensive Pflegemaßnahmen und strenge Baumschnitte notwendig. Im Nahbereich zum Wienerwald verbreitet sich wegen der fehlenden Frosttage und des Trockenheitsstresses im Sommer der Borkenkäfer.

Zum Thema Transparenz und Mitsprache bei Grün
Durch all die negativen Einflüsse sterben sogar alte Bäume leise vor sich hin. In Folge werden Baumgutachten beauftragt. Bei einem möglichen festgestellten Sicherheitsrisiko wird ein Bescheid zur Baumfällung erlassen der lediglich der Bezirksvorsteherin zugestellt wird. Wenn schon alles unter Dach und Fach ist, schreiben AnrainerInnen oft wütende E-Mails und unterstellen uns „nichts getan zu haben“. Wir müssen an dieser Stelle klarstellen, dass das Magistratische Bezirksamt weder eine Partei noch BezirksrätInnen informiert, wenn diese Bescheide erlassen werden. Ausnahme: es handelt sich um bestimmte Rodungsansuchen beispielsweise in Wäldern und Schutzgebieten oder auch der ÖBB. In diesem Fall wird das jeweilige Rodungsansuchen im Umweltausschuss des Bezirks abgestimmt. Die Mitwirkungsrechte sind allerdings sehr limitiert, Straßenbäume sind nicht betroffen.
Parkplatzverlust und unterirdische Einbauten – die Herausforderung
Gerade die Straßenbäume und anderes Grün sind besonders stark von den negativen Umwelteinflüssen betroffen und brauchen daher viel Kontrolle und Pflege. Dazu kommt, dass unterirdische Einbauten, und auch nur der erahnte Verlust von Parkplätzen, es meistens erschweren den Weg zu einer Mehrheit im Bezirksparlament für neue Baumpflanzungen zu finden. Es fehlt an Versickerungsflächen wie Straßenpflaster statt Asphalt oder an Standorten, wo man nach dem Schwammstadt-Prinzip errichten kann. Nachgepflanzte Jungbäume schaffen es unter diesen Bedingungen kaum sich zu etablieren und sterben trauriger weise nach wenigen Jahren wieder ab. Kostenintensive Neupflanzungen rufen wiederum die KritikerInnen auf den Plan, ein Teufelskreis.
Was bedeutet Schwammstadt-Prinzip?
Baumpflanzstandorte werden so errichtet, dass es im Umkreis des Baumes zur Versickerung des Regenwassers kommt. Anstatt dass das wertvolle Wasser über versiegelnden Asphalt in die Abwasserkanäle fließt und so nicht den Pflanzen zugeführt wird, wird es unterirdisch wie in einem Schwamm gespeichert. Der Untergrund der Baumscheibe ist deshalb so gestaltet, dass dies möglich ist, denn er besteht aus einer Mischung aus Splitt, Kompost und anderen Substanzen, die Hohlräume und viel Platz bieten. Immerhin hat ein Baum ungefähr so viele Wurzeln wie Volumen in der Krone, und diesen Wurzelraum muss der Baum irgendwo finden, das geht in dem Fall auch unter der Straße sofern es ausreichend Platz gibt.
Was plant der Bezirk zum Thema Grün?
Wir sehen uns gut im Bezirk um und lassen gern die Anliegen der BürgerInnen einfließen, werden tätig wo immer es möglich ist und setzen uns für Begrünungen ein. Derzeit warten wir auf die positive Antwort für neue Bäume im östlichen Teil der Hütteldorfer Straße, auf die Durchführung der von uns beantragten Baumpflanzungen im Bereich der 49er-Station Lützowgasse und die Umgestaltung der Goldschlagstraße mit ihren neuen Baumpflanzungen. In Planung ist auch die von uns beantragt Begrünung der Wand neben der Ameisstiege sowie die Vergrößerung zu kleiner Baumscheiben. Weitere Projekte sind in der „Pipeline“, darüber berichten wir mehr sobald es Details bzw. Zusagen dazu gibt.